Ende der umstrittenen Straßennamen in Adolf Hitlers Geburtshaus

Der Stadtrat von Braunau am Inn, dem Geburtsort Adolf Hitlers, hat beschlossen, die Namen zweier Straßen zu ändern, die noch immer nach Nazi-Sympathisanten benannt sind, nachdem ein Bericht zu dem Schluss gekommen war, dass es verfassungswidrig wäre, die Namen nicht zu ändern.

Braunau am Inn, Adolf Hitlers österreichische Heimatstadt, plant, zwei Straßen in der Stadt nach Anhängern der NSDAP umzubenennen.

Eine Straße ist nach dem Komponisten Josef Reiter benannt, die andere nach dem Entertainer Franz Reisl. Reiter unterstützte Hitler vor dessen Machtergreifung und widmete ihm 1931 seine Goethe-Sinfonie. Reisl war ein Nazi-Propagandist, der in seinen Schriften zum Antisemitismus aufrief und zeitweise im Linzer NSDAP-Stadtrat saß.

Der Stadtrat von Braunau am Inn hat am Mittwoch geheim über die Änderung der Straßennamen abgestimmt. 28 Stadtratsmitglieder stimmten dafür, neun dagegen. Zuvor hatte der Stadtrat einen Bericht veröffentlicht, in dem er zu dem Schluss kam, dass die Beibehaltung der Straßennamen gegen die österreichische Verfassung verstoßen würde.

Die Mauthausen-Kommission, die sich für die Bewahrung der Erinnerung an die im Vernichtungslager Mauthausen bei Braunau am Inn begangenen Verbrechen einsetzt, erklärte, die Umbenennung der Straßen habe einen großen symbolischen Wert.

Viele Straßennamen in Österreich wurden im Laufe der Jahre geändert, um eine Verherrlichung des Nationalsozialismus zu vermeiden. Das Gebäude in Braunau am Inn, in dem Hitler geboren wurde, ist umstritten. Die österreichische Regierung erwarb es 2016 im Rahmen einer Verstaatlichung und beherbergt heute eine Polizeistation.