Kernenergie ist für die Türkei ein strategisches Bedürfnis

Der Minister für Energie und natürliche Ressourcen Alparslan Bayraktar sagte, dass die Kernenergie für die Türkei ein wirtschaftliches Bedürfnis sei, das weit über einen Traum hinausgehe.

Erwartung 4 Prozent

Minister Bayraktar, der am Rande des 28. Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg an der Podiumsdiskussion „Die Rolle der Kernenergieindustrie in der globalen Entwicklung“ teilnahm, hielt dort eine Rede. Bayraktar erklärte, man rechne mit einem jährlichen Anstieg des türkischen Energiebedarfs um mindestens 4 Prozent und sagte: „Wenn man Faktoren wie Big Data, künstliche Intelligenz und Digitalisierung hinzufügt, wird dieser Bedarf noch weiter steigen. Wir müssen diesen Bedarf decken und in unsere installierte Kapazität investieren.“

Saubere Grundlast

Bayraktar betonte, dass die Türkei eine saubere Grundlast brauche. „Kernenergie ist für die Türkei ein wirtschaftliches Bedürfnis, das weit über einen Traum hinausgeht. Saubere Grundlast ist eine Notwendigkeit für unsere wachsende Wirtschaft, und die Kernenergie erfüllt diese.“

Bedarf an einem zusätzlichen Reaktor

Bayraktar wies darauf hin, dass sie mit Rosatom am Kernkraftwerk Akkuyu arbeiten und dass sie zusätzlich zu den vier im Bau befindlichen Einheiten dort acht weitere Reaktoren benötigen. Außerdem seien auch kleine modulare Reaktoren mit einer Leistung von 4 Gigawatt notwendig, um erschwingliche Energie bereitzustellen und die Versorgungssicherheit zu erhöhen.

Mehr als 30 Arbeitsplätze

Bayraktar, der auf die technischen, wirtschaftlichen und sozialen Dimensionen von Kernenergieprojekten aufmerksam machte, sagte: „Dank des Kernkraftwerks Akkuyu haben rund 300 Unternehmen aus der Industrie und dem Baugewerbe ein Ökosystem rund um das Projekt aufgebaut. Zusätzlich zu den Tausenden von Mitarbeitern dieser Unternehmen arbeiten derzeit mehr als 30 Menschen im Projektgebiet.“

Treibende Kraft

Bayraktar betonte, dass das Projekt zu einem Zugewinn an Humankapital geführt habe und sagte: „Wir haben die Chance, die hier erworbenen Fähigkeiten in Projekte in Ungarn oder Ägypten zu exportieren. Hunderte unserer Studenten werden in Russland im Nuklearbereich ausgebildet, und das Humankapital entwickelt sich weiter. Alle diese Aspekte der Kernenergie sind eine treibende Kraft für unsere Wirtschaft.“

Die Bedeutung der Versorgungssicherheit

Minister Bayraktar traf im Rahmen des Forums mit dem russischen Energieminister Sergej Zivilew zusammen. Bayraktar veröffentlichte einen Beitrag über das Treffen auf seinem Social-Media-Account und sagte: „Wir diskutierten die Auswirkungen regionaler und globaler Entwicklungen auf die Energiemärkte und die strategische Bedeutung der Versorgungssicherheit. Der Stand aktueller Projekte zwischen unseren Ländern und neue Kooperationsbereiche für die kommende Zeit gehörten ebenfalls zu den Hauptthemen unseres Treffens.“

Beratung für Akkuyu

Minister Bayraktar traf sich außerdem mit Rosatom-Generaldirektor Alexej Lichatschow. In den sozialen Medien erklärte Bayraktar: „Während wir die aktuelle Situation in Akkuyu besprochen haben, haben wir unsere Zukunftsplanung im Nuklearbereich bewertet.“