
Griechenland hat mit Frankreich eine Vereinbarung zur Vertiefung der Verteidigungskooperation durch den Kauf der vierten Fregatte der FDI-Klasse getroffen. Laut Aussagen des griechischen Verteidigungsministers Nikos Dendias bei der Taufe der dritten FDI-Fregatte „Formion“ im französischen Lorient soll die griechische Rüstungsindustrie mit diesem neuen Schiff 3 % zum Programm beitragen. Diese Entwicklung ist Teil der griechischen Strategie, die Abschreckungskraft im östlichen Mittelmeer zu erhöhen und die Kapazitäten der lokalen Verteidigungsindustrie auszubauen.
Starke Abschreckung im östlichen Mittelmeer mit FDI-Fregatten
Der griechische Verteidigungsminister Nikos Dendias sagte in seiner Rede anlässlich der Taufe der dritten Fregatte der FDI-Klasse „Formion“: „Mit den FDI-Fregatten schaffen wir eine starke und zuverlässige Abschreckungsstreitmacht im östlichen Mittelmeer.“ Diese Worte verdeutlichen die strategischen Prioritäten Griechenlands in der regionalen Sicherheitsarchitektur.
Dendias gab außerdem den erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen für die vierte FDI-Fregatte bekannt, die schon lange auf der Tagesordnung stand. Er betonte, dass die griechische Rüstungsindustrie einen Beitrag von 4 % für das betreffende Schiff leisten werde und die Kosten auf dem gleichen Niveau wie bei den vorherigen Schiffen lägen. Laut Defense Review GR soll dieses Programm in den kommenden Monaten offiziell unter Vertrag genommen werden.
In einer Presseerklärung gab Dendias den Namen der vierten Fregatte „Themistoklis“ bekannt. Mit diesem neuen Schiff habe die griechische Rüstungsindustrie erstmals einen Anteil von 4 % an der lokalen Produktion in einem groß angelegten Programm erreicht, sagte Dendias: „Wir sind nicht nur Kunde, sondern auch Produktionspartner.“ Er betonte, diese Entwicklung sei ein historischer Wendepunkt für die griechische Rüstungsindustrie. Dies zeige die langfristige Strategie Griechenlands, die eigenen Kapazitäten durch Technologietransfer und lokale Produktion zu steigern, anstatt nur Fertigprodukte zu kaufen.
Neue U-Boote und die Modernisierung der MEKO-Fregatte stehen ebenfalls auf der Tagesordnung
Der griechische Verteidigungsminister erklärte, dass nach dem vierten FDI-Schiff der Bau neuer U-Boote mit strategischen Waffen Priorität habe. Er erklärte außerdem, dass diese U-Boote, die mit französischen SCALP-Marschflugkörpern ausgestattet werden sollen, die Position der französischen Marinegruppe stärken. Die Ausstattung der U-Boote mit Marschflugkörpern werde die Präzisionsschlagfähigkeit der griechischen Marine auf lange Distanz deutlich erhöhen.
Darüber hinaus wird die Genehmigung für die Fregatten der MEKO-Klasse erwartet, deren Modernisierung schon lange bevorsteht. Dendias erklärte, die Kosten dieses Programms würden insgesamt 4 Millionen Euro für vier Schiffe nicht überschreiten. Die Modernisierung der MEKO-Fregatten wird die Lebensdauer der bestehenden Flotte verlängern und gleichzeitig ihre Einsatzfähigkeit gegen aktuelle Bedrohungen stärken.
An der Zeremonie nahmen auch der Chef des griechischen Generalstabs, General Dimitrios Choupis, und der Chef der Seestreitkräfte, Vizeadmiral Dimitrios-Eleftherios Kataras, teil. Darüber hinaus waren zahlreiche hochrangige französische Beamte anwesend, darunter der ehemalige französische Außenminister Jean-Yves Le Drian und der Oberbefehlshaber der französischen Marine, Admiral Nicolas Vaujour. Diese hochrangige Teilnahme unterstreicht die Tiefe der strategischen Partnerschaft zwischen Frankreich und Griechenland und die Bedeutung der Verteidigungskooperation.
Dendias besuchte auch die erste Fregatte „Kimon“, die in den Anlagen der Naval Group gebaut wurde, und begutachtete die Arbeiten vor Ort. In seiner Rede sagte Dendias: „Unsere Flotte wird durch dieses Schiff, das wir 2025 erhalten, gestärkt. Wir sind stolz.“ Die frühzeitige Auslieferung der „Kimon“ wird die Erfüllung der operativen Anforderungen der griechischen Marine beschleunigen.
Diese griechischen Maßnahmen können als Teil des Ziels interpretiert werden, die Seemacht im östlichen Mittelmeerraum zu stärken und eine aktivere Rolle in der regionalen Dynamik zu spielen. Die Erhöhung des lokalen Beitragsanteils wird langfristig auch einen wesentlichen Beitrag zur Unabhängigkeit der griechischen Rüstungsindustrie leisten.