
Der in den USA ansässige Hersteller autonomer Wasserfahrzeuge Saildrone wird im nächsten Monat vier große unbemannte Oberflächenfahrzeuge (USVs) in dänischen Gewässern einsetzen, um wichtige Meeresüberwachungsmissionen durchzuführen und zur Sicherung kritischer Unterwasserinfrastruktur beizutragen. Dieser Einsatz ist Saildrones erste operative Mission auf dem europäischen Kontinent.
Diese strategische Zusammenarbeit wird in enger Abstimmung mit dem Kommando der Königlich Dänischen Seestreitkräfte und der Beschaffungs- und Logistikorganisation des dänischen Verteidigungsministeriums realisiert. Das Hauptziel der Mission besteht darin, das Lagebewusstsein des dänischen Militärs im maritimen Bereich deutlich zu verbessern.
Intelligenzbasierte autonome Überwachung
Die vier 10 Meter langen USVs der Voyager-Klasse, die nach Dänemark geschickt werden sollen, sind mit fortschrittlichen Sensoren zur Informationsbeschaffung und einer auf künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Datenfusionstechnologie ausgestattet. Dadurch können die Schiffe über längere Zeiträume autonom auf See navigieren, verschiedene Daten sammeln und analysieren und wichtige Informationen an die dänischen Behörden übermitteln.
Starker Schiffsverkehr und Überwachungsbedarf
Nordsee und Ostsee zählen zu den meistbefahrenen Schifffahrtsrouten der Welt. Nach Angaben der Helsinki-Kommission sind in der Ostsee ständig etwa 2.000 Handelsschiffe unterwegs. Die vorhandene maritime Überwachungsausrüstung Dänemarks reicht nicht aus, um eine konsequente und umfassende Überwachung dieses starken Verkehrs zu gewährleisten.
Zunehmende maritime Bedrohungen und autonome Lösungen
Der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen betonte kürzlich auf einer Pressekonferenz, dass die Bedrohungen auf See im Vergleich zu vor einigen Jahren eine andere und viel ernstere Dimension angenommen hätten. Aus diesem Grund hat die dänische Regierung im vergangenen Monat eine Reihe von Plänen zum Kapazitätsaufbau im Bereich der maritimen Verteidigung und Sicherheit verabschiedet. Dazu gehört auch die Entwicklung eines umfassenden Programms zur Bewertung des Potenzials autonomer Plattformen wie unbemannter maritimer Luftfahrzeuge (UAVs) und Unterwasserüberwachungsfahrzeuge. Die Mission von Saildrone gilt als konkreter Beweis für Dänemarks Interesse an autonomen Systemen und seiner Suche nach Kooperationen auf diesem Gebiet.
Saildrones Schritt zur Gründung einer Basis in Europa
Saildrone-Präsident John Mustin, der vor einigen Wochen die Eröffnung einer Tochtergesellschaft in Kopenhagen ankündigte, erklärte gegenüber Defense News, dass sein Unternehmen plane, seine Präsenz in der Region strategisch auszubauen. „Unser Ziel ist es, dass dies als eine Art Kompetenzzentrum für unsere Plattformen fungiert, sodass beispielsweise Reparaturen oder Wartungsarbeiten an einigen Fahrzeugen vor Ort durchgeführt werden können, wenn diese erforderlich sind“, sagte der Geschäftsführer in einem Interview am 8. Mai. Diese Aussage zeigt, dass Saildrone Dänemark als wichtigen Standort für seine europäischen Aktivitäten positionieren möchte. Dies erhöht das Potenzial für ähnliche Kooperationen mit anderen Ländern der Region in der Zukunft.