Britischer Bahnbetreiber Greater Anglia wird öffentlich

Greater Anglia, einer der größten Bahnbetreiber Großbritanniens, wird am 12. Oktober in öffentliches Eigentum überführt. Ein Punkt, der den Fahrgästen in dieser wichtigen Übergangsphase besondere Sorgen bereitet, ist, dass bei den Dienstleistungen, Fahrplänen oder der Aufgabenverteilung des Personals keine Änderungen zu erwarten sind.

Das Verkehrsministerium bestätigte, dass Greater Anglia seine bestehenden Strecken weiter betreiben wird. Zu diesen Strecken gehört die Stansted Express-Linie, die schnelle Verbindungen nach Essex, Suffolk, Norfolk, Cambridgeshire und Hertfordshire sowie zum Flughafen Stansted bietet.

Der Geschäftsführer des Betreibers, Martin Beable, sagte, die Priorität des Unternehmens liege darin, weiterhin einen zuverlässigen Dienst bereitzustellen, und man werde alles in seiner Macht Stehende tun, um diesen reibungslosen Übergang zu unterstützen. Darüber hinaus wurde angekündigt, dass alle Mitarbeiter während der Übergangsphase ihre aktuellen Positionen behalten werden.

Kosten- und Effizienzziele im nationalen Eisenbahnsystem

Der Verstaatlichungsplan der Regierung, der auf eine Kostensenkung und Effizienzsteigerung des nationalen Eisenbahnsystems abzielt, wurde erstmals im vergangenen Dezember angekündigt. Durch die Umsetzung dieses Plans sollen jährlich bis zu 150 Millionen Pfund eingespart werden.

Ein Sprecher des Verkehrsministeriums betonte, dass die öffentliche Eigentümerschaft eine bessere Koordinierung des Schienen- und Zugbetriebs ermöglichen würde. Auf diese Weise sollen Verspätungen und Ausfälle reduziert und gleichzeitig der Nutzen für die Steuerzahler maximiert werden.

Schwerpunkt auf unterbrechungsfreiem Service während der Übergangszeit

Trotz des Eigentümerwechsels wird Greater Anglia weiterhin gemäß den aktuellen Diensten und Fahrplänen operieren. Es seien alle notwendigen Vorkehrungen getroffen worden, damit es während der Übergangszeit zu keinen Störungen im Fahrplan, im Kundenservice und in der Personalstruktur komme, hieß es.

Die Behörden betonten ihre Entschlossenheit, den Fahrgästen einen unterbrechungsfreien Bahnverkehr zu gewährleisten. Es wurde außerdem berichtet, dass das Verkehrsministerium eng mit dem Betreiber zusammenarbeitet, um die Beeinträchtigungen für die Fahrgäste während der Umstellung so gering wie möglich zu halten.

Änderungen bei Greater Anglia signalisieren nationale Bahnreform

Die Verstaatlichung von Greater Anglia spiegelt einen allgemeinen Trend zur Verstaatlichung der Eisenbahn im Vereinigten Königreich wider. Die Regierung hofft, dass die Kontrolle des Schienennetzes durch eine einzige Partei eine bessere Rechenschaftspflicht und eine langfristige Infrastrukturplanung ermöglichen wird.

Der Schritt Großbritanniens bestärkt dessen Ambitionen, ein stärker integriertes und kosteneffizienteres nationales Schienennetz aufzubauen. Es wird erwartet, dass andere private Eisenbahnbetreiber in den kommenden Jahren einen ähnlichen Prozess durchlaufen könnten. Dies wird als Beginn einer bedeutenden Umgestaltung des britischen Eisenbahnsystems angesehen.