Wettersatellit der nächsten Generation der US Space Force gestartet

Die US Space Force gab am Donnerstag bekannt, dass ihr neuester Wettersatellit nun voll einsatzfähig sei. Dieser von Ball Aerospace entwickelte Satellit stellt einen bedeutenden Meilenstein im Weather Satellite Tracking-Programm (WSF-M) der Space Force dar. Dieses vor über einem Jahr gestartete Raumfahrzeug der neuen Generation stellt den ersten konkreten Schritt zur Modernisierung der militärischen Wettersatellitenflotte dar, die sich seit fast 60 Jahren im Orbit befindet.

Orbitaltests verliefen reibungsloser als erwartet

Colonel Robert Davis, Leiter des Sensorportfolios des Space Systems Command, sagte in einer Erklärung, dass die umfangreichen Tests des Satelliten im Orbit viel reibungsloser verlaufen seien als erwartet. „Die Betriebsabnahme des WSF-M-Satelliten ist ein entscheidender Meilenstein im gezielten Übergang der Space Force zu einer kostengünstigeren, skalierbareren und widerstandsfähigeren Wettersatellitenkonstellation“, sagte Davis. Dieser neue Satellit wird beginnen, wichtige Wetterdaten zu sammeln und mit Militärplanern und Einsatzeinheiten zu teilen.

Übergang zur hybriden Satellitenarchitektur ist angestrebt

Die Space Force durchläuft derzeit einen tiefgreifenden Wandel, da sie eine neue Satellitenkonstellation aufbaut, die das bestehende, auslaufende Defense Meteorological Satellite Program (DMSP) ersetzen soll. Das WSF-M-Programm und seine Begleitprojekte sollen als Brücke zu zukünftigen Möglichkeiten der Wetteraufklärung dienen. Im Rahmen dieser umfassenden Studie evaluiert die Space Force eine hybride Satellitenarchitektur, die kleinere, kostengünstigere Satelliten, kommerzielle Systeme und staatliche Raumfahrzeuge kombiniert.

Aktuelle DMSP-Flotte nähert sich dem Ende ihrer Lebensdauer

Während die Space Force den Fahrplan für diesen neuen Ansatz entwirft, nähert sich die DMSP-Flotte, die die aktuelle Kapazität der Wettersatelliten darstellt, dem Ende ihrer Lebensdauer und wird voraussichtlich im nächsten Jahr keinen Treibstoff mehr haben. DMSP-Sensoren können wichtige meteorologische Daten wie Luftfeuchtigkeit, Bewölkung und Niederschlag messen.

Satellitenprogramme der nächsten Generation: WSF-M und EWS

Das Pentagon stand in den letzten über 20 Jahren vor zahlreichen Herausforderungen bei der Entwicklung eines zuverlässigen Systems zur Ersetzung von DMSP. Das in den 1990er Jahren gestartete Projekt National Polar-Orbiting Operational Environmental Satellite System (NPOESS) wurde aufgrund wiederholter Kostenüberschreitungen und Terminverzögerungen abgebrochen. Ein zweiter Versuch, das Defense Weather Satellite System (DWSS), wurde 2012 von den Gesetzgebern wegen Missmanagements abgelehnt.

Der aktuelle Plan der Space Force, die vorhandenen Sensorkapazitäten zu stärken und gleichzeitig eine langfristige Strategie zu entwickeln, sieht die Aufteilung des Bedarfs auf zwei große Programme vor: WSF-M und das Elektrooptische Wettersystem (EWS).

WSF-M-Satelliten werden in der Lage sein, Windgeschwindigkeiten und Intensität tropischer Stürme präzise zu erfassen und wichtige Daten wie Schnee- und Bodentiefe zu bestimmen. Die EWS-Satelliten werden moderne elektrooptische Infrarotsensoren verwenden, um hochauflösende visuelle Bilder der Wolkendecke zu erhalten und Prognosedaten bereitzustellen, die sich direkt auf militärische Operationen auswirken.

Nach den aktuellen Plänen der Space Force ist für 2028 der Start eines zweiten WSF-M-Satelliten geplant. Ein von Orion Space Systems hergestellter EWS-Cubesat wurde bereits gestartet. Der Start von zwei weiteren EWS-Raumfahrzeugen von General Atomics ist geplant, das erste in diesem Jahr und das andere im Jahr 2027. Diese Satelliten der nächsten Generation werden fortschrittliche Wetteraufklärungsfunktionen liefern, die für die zukünftigen operativen Anforderungen des US-Militärs von entscheidender Bedeutung sind.