
Die Berliner U-Bahn, ein wichtiger Teil des öffentlichen Nahverkehrsnetzes, startet mit von Stadler entwickelten Zügen der neuen Generation in den Modernisierungsprozess. In Berlin haben die Tests der neuen U-Bahnzüge der Baureihen J und JK begonnen, der Vollbetrieb der modernen Fahrzeuge ist für 2026 geplant. Diese Entwicklung verspricht den Nutzern der Berliner U-Bahn ein komfortableres, schnelleres und zuverlässigeres Fortbewegungserlebnis.
Neue Züge kommen in den Depots an, Testfahrten beginnen bald
Der erste zweiteilige Zug der Baureihe J ist für Test- und Anpassungsprozesse im Depot Britz eingetroffen. Dieser Zug wird als Teil der bestehenden Hochbahnflotte Berlins eingesetzt. Ein weiterer vierteiliger Zug der gleichen Baureihe wurde bereits 2023 an das Depot Friedrichsfelde ausgeliefert. Erste Testfahrten der Züge der Baureihe J sind in den kommenden Monaten geplant. Bei diesen Tests werden die Kompatibilität der Züge mit der Infrastruktur und ihre Leistung im Detail gemessen.
Unterdessen befinden sich zwölf Züge der Baureihe JK, einer weiteren von Stadler für die Berliner U-Bahn produzierten Baureihe, in der Testphase. Die aus den Testprozessen dieser Züge gewonnenen Daten werden auch wichtige Erkenntnisse für die Optimierung der Züge der J-Serie liefern.
Produktionsdetails der neuen Metrozüge von Stadler
Die speziell für die Berliner U-Bahn entwickelten Züge der J-Serie von Stadler eignen sich ideal für die stark befahrenen Strecken zwischen den Breitspur-U-Bahn-Linien U5 und U9. Diese Züge der neuen Generation haben im Vergleich zu bestehenden Fahrzeugen größere Abmessungen. Jeder Waggon sollte 16 Meter lang und 2,65 Meter breit sein. Um den Fahrgastfluss zu beschleunigen und die Ein- und Ausstiegszeiten zu verkürzen, verfügt jeder Wagen auf jeder Seite über drei breite Türen.
Insgesamt wird Stadler 344 Züge der neuen Generation für die Berliner U-Bahn produzieren. Dabei werden Züge sowohl in Zwei- als auch in Vier-Wagen-Konfigurationen produziert. Diese wichtige Produktionstätigkeit findet direkt im modernen Stadler-Werk in Berlin statt. Im Rahmen eines umfassenden Vertrags mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) ist die Lieferung von insgesamt 1.500 neuen Zügen geplant. Bisher wurden 484 Züge bestellt, die zukünftigen Liefermengen hängen jedoch von der Stabilität der Produktionsprozesse ab.
Wirtschaftliche Herausforderungen und Startverzögerungen
Dieses große Modernisierungsprojekt war jedoch mit einigen Herausforderungen konfrontiert, darunter globale Wirtschaftsturbulenzen und Verzögerungen bei der Softwareentwicklung. Aufgrund des instabilen internationalen Umfelds und Störungen bei komplexen Softwareintegrationsprozessen geriet Stadler in finanzielle Schwierigkeiten. Diese Faktoren wirkten sich auch negativ auf den Fahrplan für die Inbetriebnahme neuer Züge aus.
Der ursprünglich für 2022 geplante Starttermin musste aufgrund von Störungen auf September 2025 verschoben werden. Trotz dieser Verzögerungen bleibt Stadler der Modernisierung des Berliner Nahverkehrs verpflichtet. Mit der Inbetriebnahme der Züge der neuen Generation dürfte sich der Fahrgastkomfort deutlich erhöhen, die Wartezeiten verkürzen und die Servicequalität, insbesondere auf den am stärksten frequentierten U-Bahn-Linien, deutlich verbessern. Mit den modernen und komfortablen Zügen wird für die Nutzer der Berliner U-Bahn ein noch angenehmeres Fahrerlebnis möglich.