
Die griechische Luftwaffe beginnt mit der Piloten- und Technikerausbildung für die F-35-Kampfjets, die sie in ihren Bestand aufnehmen wird. Der griechischen Zeitung Kathimerini zufolge soll die Ausbildung der ersten F-35-Piloten im September beginnen, während 14 Piloten und 60 Techniker im Sommer zur Ausbildung in die USA reisen werden.
Frühstart-Bildungsprogramm
Die ersten griechischen F-35-Kampfflugzeuge werden voraussichtlich nicht vor Beginn des nächsten Jahrzehnts auf dem Luftwaffenstützpunkt Andravida eintreffen. Angesichts der Komplexität und langen Dauer des Programms ist es jedoch von strategischer Bedeutung, frühzeitig mit der Schulung zu beginnen. Da die F-35 nicht über eine Zweisitzer-Konfiguration verfügt, müssen Piloten vor ihrem ersten Flug mindestens 192 Stunden umfangreiches Simulatortraining absolvieren. Diese Schulungen finden auf der Luke Air Force Base in Arizona statt.
Die Techniker schließen ihre theoretischen Vorbereitungen ab, indem sie auf der Eglin Air Force Base in Florida an digitalen Modellen und Mock-ups arbeiten, bevor sie mit der praktischen Ausbildung fortfahren. Dieser stufenweise Trainingsplan zielt darauf ab, das griechische Personal optimal auf die fortschrittlichen technologischen Systeme der F-35 vorzubereiten.
Gemeinsamer Programmbüro-Teilnahme- und Bereitstellungsprozess
Der Bericht besagt außerdem, dass Beamte der griechischen Luftwaffe bald nach Washington reisen werden, um sich dem Joint Program Office (JPO) anzuschließen, das die internationalen Partner der F-35 beaufsichtigt. Ziel dieses Besuchs ist es, den Fortschritt des Programms genau zu verfolgen und die Einzelheiten hinsichtlich der Lieferung der 20 von Griechenland zu beschaffenden Flugzeuge, ihrer logistischen Unterstützung und Integration in bestehende Systeme zu koordinieren. Quellen bestätigen, dass das Programm derzeit planmäßig voranschreitet und dass in Kürze mit der Unterzeichnung eines Vertrags zwischen der US-Regierung und dem Hersteller Lockheed Martin zu rechnen sei, der den offiziellen Beginn des Produktionsprozesses markieren würde.
Mögliche F-35-Beschaffung durch die Türkei bereitet Athen Sorgen
Jüngste widersprüchliche Signale aus den USA hinsichtlich einer möglichen Rückkehr der Türkei in das F-35-Kampfjetprogramm haben in Griechenland eine neue Welle der Besorgnis ausgelöst. Die griechischen Medien argumentierten, dass die US-Politik bis vor kurzem darauf beruhte, die technologische Überlegenheit Griechenlands mit den F-35-Kampfflugzeugen als Gegengewicht zur zahlenmäßigen Überlegenheit der Türkei in der Luft zu bewahren. Allerdings hat die Möglichkeit einer Wiederaufnahme der Türkei in das Programm in Athen für Unbehagen gesorgt.
In dem Bericht, den Kathimerini auf „gut informierte“ Quellen stützte, hieß es, dass bei den jüngsten Gesprächen zwischen den USA und Griechenland das Konzept des „Gleichgewichts“ in den Verteidigungsbeziehungen zur Sprache gekommen sei. In diesem Zusammenhang wurde behauptet, das Pentagon sehe im Wiedereinstieg der Türkei in das F-35-Programm keine Bedrohung für das militärische Gleichgewicht in der Ägäis mehr und lasse die Tür für mögliche künftige Entwicklungen offen.
Als Reaktion auf die Bedenken Griechenlands verwiesen die USA auf frühere Gespräche mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weißen Haus. Dort hieß es, die Hoffnungen auf eine Reduzierung der US-Waffenverkäufe an die Türkei, darunter auch F-35-Kampfflugzeuge, seien geschwunden. Diese Situation scheint Athens Sorgen um das militärische Gleichgewicht in der Region noch verstärkt zu haben.