MBDAs RJ10-Rakete – ein Meilenstein in der europäischen Luftverteidigung

In den Erklärungen auf dem Pariser Verteidigungs- und Strategieforum der vergangenen Woche wurden wichtige Entwicklungen in Bezug auf die Fähigkeit Europas, weitreichende feindliche Luftabwehrsysteme zu unterdrücken, auf die Tagesordnung gesetzt. Experten zufolge wird die neue, von MBDA entwickelte Hochgeschwindigkeits- und Manövrierrakete die Verteidigungsfähigkeit Europas in diesem Bereich bis 2033 deutlich verbessern. Es wurde jedoch festgestellt, dass die französische Luftwaffe derzeit nicht über derartige Fähigkeiten verfügt und dass dieser Mangel durch die Aufrüstung der Rafale-Jets mit der RJ10-Rakete von MBDA behoben werden könnte.

MBDAs RJ10-Rakete und neue technische Upgrades

MBDA entwickelt weiterhin Angriffsfähigkeiten über große Entfernungen mit dem Ziel, die feindliche Luftabwehr in Europa zu überwinden. Die RJ10-Rakete soll im Rahmen des französisch-britischen Future Anti-Cruise/Anti-Ship Weapon-Projekts die feindliche Luftabwehr neutralisieren. Pierre-Marie Belleau, der für das Deep-Strike-Portfolio von MBDA zuständig ist, wies darauf hin, dass die RJ10-Rakete mit hoher Überschallgeschwindigkeit fliegen werde und dabei besonders wendig sei. Diese Technologie verspricht eine wirksamere Lösung für die Einschränkungen aktueller Luftabwehrsysteme. Darüber hinaus ist geplant, den RJ10 gleichzeitig mit dem Rafale F5-Standard auszuliefern.

SEAD-Fähigkeit und zukünftige Raketenentwicklungen

Die französische Luftwaffe hat ihre radargesteuerten AS.1990 Martel-Raketen Ende der 37er Jahre außer Dienst gestellt, sodass das Land nun keine Radarabwehr mehr hat. Die Entwicklung der RJ10-Rakete von MBDA wird es Frankreich jedoch ermöglichen, seine SEAD-Fähigkeiten (Combat Electronic Attack and Defense) wiederzuerlangen. Diese Rakete soll künftig als primäres Mittel zur Unterdrückung der feindlichen Luftabwehr eingesetzt werden. Der Lieferplan für die Rakete wurde zwar so festgelegt, dass er dem Rafale F5-Standard entspricht, ein genaues Datum wurde jedoch nicht genannt.

Gemeinsame europäische Verteidigungsstrategien und Allianzen

Frankreich arbeitet gemeinsam mit Deutschland, Italien, Polen und anderen europäischen Ländern weiterhin am Projekt „European Long-Range Attack Approach“ (ELSA). Dieses Projekt wird eine landgestützte Version des Marschflugkörpers für die Marine umfassen und die Verteidigungsfähigkeiten Frankreichs stärken. Kubala erklärte, dass man damit rechne, dass die ELSA-Projekte in den kommenden Monaten konkrete Gestalt annehmen würden. Diese Partnerschaften spielen eine Schlüsselrolle bei der Weiterentwicklung der europäischen Langstreckenangriffsfähigkeiten und diese Bemühungen zur Raketenentwicklung werden die kollektiven Verteidigungsstrategien der Verbündeten stärken.

Luftverteidigungssysteme der neuen Generation und globaler Wettbewerb

In den letzten Jahren haben integrierte Luftabwehrsysteme eine enorme Entwicklung durchgemacht, mit erheblichen Fortschritten bei Reichweite, Erkennungs- und Abfangfähigkeiten. Diese Entwicklungen zeigen, dass Europa leistungsfähigere und technologisch fortschrittlichere Raketen benötigt. Kubala und Gorremans wiesen darauf hin, dass sowohl Marschflugkörper als auch Kampfjets Luftabwehrsysteme überwinden können. Dadurch wird es möglich, die Zuverlässigkeit aktueller Luftabwehrsysteme in Frage zu stellen und zukünftige Verteidigungsstrategien neu zu gestalten.

Die neuen Raketen- und Abwehrstrategien, die Europa gegen weitreichende Luftabwehrsysteme entwickelt, zielen darauf ab, die Verteidigungsfähigkeit des Kontinents zu erhöhen. Die RJ10-Rakete von MBDA wird einen großen Fortschritt darstellen, da die französische Luftwaffe ihre SEAD-Fähigkeiten bis 2033 wiederherstellen wird. Allerdings wird es mehr Zeit und internationale Zusammenarbeit erfordern, bis diese Entwicklungen Wirklichkeit werden. Da Europa bei der Überwindung der feindlichen Luftabwehr erhebliche Fortschritte macht, wird es mit der Unterstützung seiner Verbündeten besser auf künftige Kriegsszenarien vorbereitet sein.