
Airbus hat im künftigen französischen Programm für Seeaufklärungsflugzeuge bedeutende Fortschritte erzielt. Das Unternehmen gab bekannt, dass es am 4. Februar 2025 einen neuen Vertrag mit der französischen Beschaffungsbehörde für die Verteidigung (DGA) für eine Risikobewertung und Identifizierungsstudie unterzeichnet hat. Diese Studie ist eine Fortsetzung der Ende 2022 eingeleiteten Architektur- und Machbarkeitsstudien und stellt eine kritische Phase in der Entwicklung des Programms und seiner Vorbereitung auf den Produktionsprozess dar.
Partnerschaft zwischen Airbus und Thales beschleunigt technische Arbeit
Im Rahmen des Vertrags wird Airbus als Hauptauftragnehmer fungieren, die technischen Entscheidungen für das Programm treffen und erste aerodynamische Tests durchführen. Darüber hinaus sollen durch eine Partnerschaft mit Thales die wirtschaftlichen und industriellen Rahmenbedingungen des Projekts optimiert werden. Jean-Brice Dumont, Executive Vice President und Leiter von Air Power bei Airbus Defence and Space, betonte, dass es sich bei der A321 MPA um eine „fliegende Fregatte“ handeln werde, die in der Lage sei, ein breites Spektrum operativer Anforderungen der französischen Marine zu erfüllen.
A321 MPA: Frankreichs Seeaufklärungsflugzeug der neuen Generation
Der A321 MPA wird als modernisierte Version des Airbus A321XLR für den militärischen Einsatz entwickelt. Dieses Flugzeug wurde für die niedrigen und hohen Einsatzanforderungen der französischen Marine, insbesondere für die U-Boot- und Überwasserkriegsführung, entwickelt und soll zwischen 2 und 2030 in Dienst gestellt werden und die Flotte der Atlantique 2040 ersetzen.
Der A321 MPA verfügt über eine große Reichweite und hohe Manövrierfähigkeit und ist für den effizienten Betrieb in niedrigen Höhen ausgelegt. Ausgestattet mit hochmodernen Sensoren und Systemen von Thales wird das Flugzeug über die folgenden Funktionen verfügen:
- Radar der neuesten Generation mit aktiver Antenne
- Akustiksystem mit passiven und aktiven Sonarbojen
- Elektronische und elektrooptische Kriegsführungssysteme
- System zur Erkennung magnetischer Anomalien (MAD)
- Fortschrittliche Selbstverteidigungssysteme
Hochtechnologie und leistungsfähige Waffensysteme
Auch hinsichtlich der Kommunikationssysteme wird der A321 MPA recht fortschrittlich sein. Dank integrierter Satellitenkommunikationsunterstützung wird das Flugzeug in der Lage sein, die notwendige Nutzlast für die U-Boot- und Schiffsabwehr zu transportieren. In diesem Zusammenhang:
- Torpedos
- Anti-Schiffs-Raketen der neuen Generation (FMAN)
Eine Ausstattung mit Waffensystemen ist geplant. Darüber hinaus kann es dank seines großen Frachtraums und der Missionssysteme mit offener Architektur kontinuierlich an Modernisierungen und neue Bedrohungen angepasst werden.
Ein strategisches Projekt für die französische Verteidigungsindustrie
Der Aussage von Airbus zufolge werden die im Rahmen des unterzeichneten Vertrags durchzuführenden Arbeiten bis Ende 2026 abgeschlossen sein und damit das französische Programm für Seeaufklärungsflugzeuge produktionsreif machen. Die Risikobewertungsstudie wird nicht nur die wirtschaftlichen und technischen Aspekte des Programms verbessern, sondern auch die Durchführung erster Windkanaltests ermöglichen.
Der A2024 MPA, der auf der Messe Euronaval 321 in Paris ausgestellt wurde, gilt als einer der wichtigsten Schritte zur Erhöhung der maritimen Sicherheit Frankreichs. Dieses in Partnerschaft mit Airbus und Thales durchgeführte Projekt ist von großer strategischer Bedeutung für die Entwicklung der europäischen Verteidigungsindustrie.