
Norwegen und Frankreich haben eine engere Zusammenarbeit bei der Meeresüberwachung und -verteidigung vereinbart. Die beiden Länder unterzeichneten eine Absichtserklärung zur Stärkung ihrer strategischen Partnerschaft und verpflichteten sich zu einer Intensivierung ihrer Zusammenarbeit. Diese Vereinbarung ebnet der französischen Naval Group den Weg, eine wichtige Rolle im milliardenschweren Fregattenkaufprozess Norwegens zu spielen.
Unternehmensbeschaffung und Partnerschaft
Norwegen plant die Beschaffung von fünf bis sechs Fregatten, wobei auch Frankreich in die engere Auswahl kommt. Diese Beschaffung wird Norwegens größte Verteidigungsinvestition aller Zeiten sein. Mit diesem Kauf möchte die norwegische Regierung nicht nur ein Schiff kaufen, sondern eine starke strategische Partnerschaft aufbauen. Der norwegische Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram erklärte, dass Frankreich einer seiner engsten und aktivsten Verbündeten in der Region sei und betonte, dass ihre Zusammenarbeit weiter vertieft werden sollte.
Globale Sicherheit und der Hohe Norden
Frankreich und Norwegen betonten ihre gemeinsame Strategie hinsichtlich globaler Sicherheitsbedrohungen und Lagebewusstsein im Hohen Norden. Die beiden Länder einigten sich auf eine engere Zusammenarbeit in Bereichen wie der Meeresüberwachung und gemeinsamen Übungsaktivitäten. Sie versprachen außerdem, gemeinsam gegen hybride Bedrohungen vorzugehen, um kritische Infrastrukturen wie Unterseekabel und Stromleitungen zu schützen.
Investitionen in Verteidigungstechnologien und Ausrüstung
Norwegen und Frankreich führten intensive Gespräche über eine verstärkte Zusammenarbeit im Bereich Verteidigungsmaterial. Die französische Naval Group ist eines der Länder, die um die Lieferung von Fregatten nach Norwegen konkurrieren. Die französische FDI-Klasse (Defense and Intervention Frigate) gilt als ideale Option für den Kauf moderner Fregatten durch Norwegen. Diese Fregatten werden mit High-Tech-Radargeräten, Sonargeräten und verschiedenen Verteidigungssystemen ausgestattet.
Kongsbergs Unterwassertechnologie und -wettbewerb
Das norwegische Unternehmen Kongsberg spielt weiterhin eine wichtige Rolle in der Verteidigungskooperation mit Frankreich. Letztes Jahr entschied sich das französische Unternehmen Exail für den Kauf von Tiefseedrohnen aus Norwegen, obwohl der französische Hersteller wegen seiner Fähigkeit, Produkte für den eigenen Verteidigungsbedarf des Landes zu liefern, kritisiert wurde. Kongsbergs Unterwasserdrohne Hugin wurde jedoch den französischen Behörden vorgestellt und stieß auf großes Interesse.
Dieses neue Abkommen zwischen Norwegen und Frankreich ist ein wichtiger Schritt zur Intensivierung der Zusammenarbeit nicht nur im Verteidigungsbereich, sondern auch in kritischen Bereichen wie maritimer Sicherheit, hybriden Bedrohungen und U-Boot-Technologien. Beide Länder planen große Investitionen in die Verteidigungsindustrie und diese Partnerschaft zielt darauf ab, strategische Lösungen für zukünftige Sicherheitsbedürfnisse zu entwickeln.