
Algeriens Botschafter im Vereinigten Königreich, Nourredine Yazid, gab bekannt, dass die Eisenbahninfrastruktur des Landes in den Mittelpunkt der nationalen Pläne gerückt wurde. Der Botschafter erklärte, einer der Gründe für diese Wahl sei, dass bestehende Straßen teuer und schwierig zu unterhalten seien. In diesem Zusammenhang gab die staatliche algerische Eisenbahninvestitionsagentur Anserif bekannt, dass ein erheblicher Ausbau des Eisenbahnnetzes des Landes geplant sei. In diesem Jahr sollen 2.773 Kilometer Eisenbahnstrecke gebaut werden, was der Strecke von Katar nach Istanbul entspricht.
Erweiterungsprojekte
Die derzeit in Algerien im Bau befindlichen Projekte umfassen ein Netzwerk von etwa 5.000 Kilometern, das sich zwischen Tlemcen im Westen des Landes und Sidi Bel Abbès, Guelma, Tiaret, Frenda im Zentrum sowie Ain El Beida und Oum El Bouaghi im Osten erstreckt. Darüber hinaus sucht Anserif nach Unternehmen für den Bau einer 575 Kilometer langen Leitung zu einer abgelegenen Eisenerzmine in Gâra Djebilet. Diese Projekte gelten als wichtige Schritte zur Modernisierung und Erweiterung des Eisenbahnsystems des Landes.
Bedarf an einer neuen Eisenbahn
Botschafter Yazid betonte, dass einige Teile Algeriens, insbesondere der Süden, neue Eisenbahnlinien benötigen, um Zugang zu Landwirtschaft und Ölfeldern zu erhalten. Er wies auf die Schwierigkeit hin, Straßen in Wüstengebieten wie Algerien zu bauen und zu unterhalten, und erklärte, dass sie von den Erfahrungen chinesischer und amerikanischer Eisenbahnunternehmen profitierten. Dies ist einer der Gründe für das große Interesse an Eisenbahnprojekten.
Wirtschaftswachstum und Klassifizierung
Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) wuchs die algerische Wirtschaft im Jahr 2023 um 4,2 Prozent auf 245 Milliarden Dollar, was auf die Erholung des Kohlenwasserstoffsektors zurückzuführen ist. Die Weltbank gab bekannt, dass Algerien eines von nur vier Ländern weltweit ist, das seine Einkommensklassifizierung von niedrigerem mittlerem Einkommen zu oberem mittlerem Einkommen geändert hat. Der IWF geht davon aus, dass das Wachstum im Jahr 2024 bei 4 Prozent bleiben wird, unterstützt durch umfangreiche Staatsausgaben. Diese Situation scheint die positiven Auswirkungen von Eisenbahnprojekten auf die Wirtschaft zu verstärken.