Audi setzt Sicherheitsmaßstäbe bei der Rallye Dakar

Audi setzt Sicherheitsmaßstäbe bei der Rallye Dakar
Audi setzt Sicherheitsmaßstäbe bei der Rallye Dakar

Nur noch wenige Tage bis zur legendären Rallye Dakar hat das Audi-Team seine Arbeit intensiviert. Neben den Risiken, die sich aus der Natur von Offroad-Rennen ergeben, ist das Thema Sicherheit, das aufgrund der Tatsache, dass das Fahrzeug über ein Hochvoltsystem verfügt und im Falle eines Unfalls einen optimalen Insassenschutz bieten kann, einer sehr ernsthaften Prüfung bedarf, ist einer der Schwerpunkte des Teams.
Kurz vor der Rallye Dakar, die als eine der bedeutendsten Motorsport-Organisationen der Welt gilt, setzt Audi die Vorbereitungen für die bei diesem Rennen antretenden RS Q e-tron-Fahrzeuge mit Hochdruck fort.

Struktur in Anlehnung an die Raumfahrtindustrie

Ein wichtiger Teil der Vorbereitungen ist die Sicherheit des Fahrzeugs und des Teams. Die Schutz- und Trägerstruktur des Fahrzeugs muss laut Rennreglement aus metallischen Werkstoffen bestehen. Die Grundstruktur dieser Bereiche im RS Q e-Tron besteht aus einem Rohrrahmen. Audi hat sich bei der Herstellung dieses Rahmens für eine Legierung mit Legierungselementen aus Chrom, Molybdän und Vanadium (CrMoV) entschieden. Diese auch in der Luft- und Raumfahrtindustrie eingesetzte Legierung besteht aus hitzebeständigem, vergütetem Stahl.

Durch die Konstruktion des Rahmens gemäß der im Reglement definierten Geometrie und die Einhaltung der erforderlichen statischen Druckprüfungen gewährleistet Audi auch den Schutz der Fahrer durch die Verkleidungen aus Verbundwerkstoffen in den Zwischenräumen der Chassis. Diese Bauteile aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) mit Zylon-Verstärkung gegen reißende Situationen verhindern zudem das Eindringen von scharfen und spitzen Gegenständen in das Fahrzeug. Ebenso schützt es Piloten und Co-Piloten vor Problemen mit dem Hochvoltsystem.

Audi setzte Rohrrahmenkonstruktionen aus Stahlblech-Chassis-CFK-Monocoques in der DTM von 2004-2011, im Rallycross von 2017-2018, in der LMP von 1999-2016, im DTM-Tourenwagen 2012 und in der Formel E von 2017-2021 ein ., ist der einzige Autohersteller, der so viele Programme so breit und erfolgreich umsetzt.

Nicht nur Chassis

Audi nutzt nicht nur die Erkenntnisse aus seiner Arbeit in so vielen Bereichen im Bereich Fahrwerk. Die Karosserie besteht je nach Bauteil aus CFK, Kevlar oder einem Verbundwerkstoff. Die Windschutzscheibe besteht aus beheizbarem Laminat mit hoher Kratzfestigkeit, das bisher im Audi A4 verwendet wurde, und die Seitenscheiben bestehen aus leichterem Polycarbonat. Auf diese Weise ist auch maximale Sicht und Isolierung gegen Staub gegeben. Im Cockpit sitzen Pilot und Co-Pilot in CFK-Kabinen, deren Design an DTM und LMP erinnert.

Dreifacher Schutz von 54 mm an der Unterseite

Der zugrunde liegende Schutz ist viel komplexer. Aufgrund der Natur des Offroad-Sports mit meterhohen Sprüngen, hüpfenden Steinen und Felsen und hohen Steigungen können Fahrzeuge extremen Belastungen ausgesetzt sein. Aus diesem Grund besteht die Unterseite des RS Q e-Tron aus einer Aluminiumplatte, die dem Abrieb durch harte Gegenstände widersteht und Aufprallenergie teilweise absorbiert. Energieabsorbierender Schaum in einer oberen Schicht absorbiert Stöße und verteilt sie in die darüber liegende Schichtstruktur. Diese dritte Schichtstruktur schützt die Hochspannungsbatterie und den Energiewandler. Der CFK-Schichtaufbau erfüllt zwei Hauptaufgaben: Aufnahme der von der Aluminiumplatte durch den Schaumstoff übertragenen Last und Ableitung der Energie bei Überschreitung dieser Last. Somit wird das Zusammenklappen kontrolliert und die Batterie geschont. Ein weiterer Vorteil ist die einfache Montage im Servicefall bei extremen Beschädigungen. Der Unterkörper, der aus diesem gegen Stöße entwickelten Dreifach-Schutz besteht, ist insgesamt 54 Millimeter groß.

Das gesamte Team erhielt eine Ausbildung zur elektrischen Brandbekämpfung.

Das Hochvoltsystem in den RS Q e-Tron-Fahrzeugen, die bei der Dakar an den Start gehen, braucht natürlich mehrfachen Schutz. Die zentral angeordnete Hochvoltbatterie ist mit CFK-Strukturen vergossen, die teilweise mit Zylon verstärkt sind. Ergänzt wird das Hochvolt-Schutzkonzept von Audi durch einen aus der LMP und der Formel E bekannten ISO-Monitor. Das System, das gefährliche Fehlerströme erkennt, schaltet automatisch ab, wenn maximale kinetische Belastungen wie Kollisionen auftreten und ein Schwellenwert überschritten wird. Die Kontrollleuchten an der Karosserie und der akustische Signalton dienen auch dazu, nach einem Unfall eine Gefahrenwarnung an die Teams zu senden.

Das elektrisch isolierte Löschmittel der fahrzeugeigenen Feuerlöschanlage sorgt auch bei Wasserdurchgängen für eine optimale Isolierung des Systems gegen Wasser. Aber auch die gesamte Besatzung inklusive Pilot und Co-Pilot erhielt das Hochspannungstraining, das der Veranstalter für Retter durchführte.

Die Sicherheit bei der Rallye Dakar wird durch einige Vorschriften, Geräte und Vorkehrungen der Organisation ergänzt. Dazu gehören ein Safety-Tracking-System mit SOS-Taste, mit dem die Wettkämpfer Notrufe absetzen und schnell gefunden werden können, ein Unfalldatenlogger, der wichtige Variablen misst und zur späteren Analyse aufzeichnet, eine eingebaute Sicherheitskamera im Cockpit, die Fahrzeugpassagen sicherer macht wüstenspezifische staubige Umgebungen, das Sentinel-System, das neue Funktionen mit sich bringt, und schließlich die Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit in der T1-Kategorie auf 170 km/h.

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